Xi Ding
Schnellzeichner & Karikaturist
Kultur
06.09.2021
06.09.2021
Herkömmliche Karikaturisten weisen immer wieder darauf hin, dass sie nicht jeden karikieren könnten, weil sie die Eigenheiten einer Person länger beobachten müssten, um diese überzeichnet darzustellen. Das ist mit ein Grund dafür, warum es vor allem Karikaturen von berühmten Persönlichkeiten gibt. Du hingegen hältst solche Eigenheiten innerhalb weniger Momente fest – sogar von gänzlich unbekannten Personen. Was machst du anders im Vergleich zu anderen Karikaturisten?
Ich glaube, bezogen auf das Gesicht mache ich nicht viel anders. Was ich allerdings glaube, ist, dass man die Gesichtszüge besser zeichnen kann, wenn man sie live sieht. Wenn man nur auf Basis von Fotos, die man im Internet oder in der Zeitung findet, eine Karikatur zeichnet, findet man nicht die beste Ansicht. Live kann man sich das Gesicht von allen Winkeln ansehen, was wichtig ist, weil Gesichtszüge dreidimensional sind. Daher ist Live-Zeichnen meinem Empfinden nach leichter. Was für mich auch gut funktioniert ist, Personen aus Videos abzuzeichnen, wenn das Licht gut ist und man die Person von mehreren Blickwinkeln aus sieht. Ansonsten ist meine Technik, zu karikieren, nicht wirklich anders.
Das heißt Prominente, wie beispielsweise Robert Downey Jr. oder Karl Lagerfeld, hast du auf Basis von Videos porträtiert?
Die beiden habe ich auf Basis von Fotos gezeichnet. Ich sammle viele Fotos, stelle sie auf dem Bildschirm zusammen und versuche, mir die Person live vorzustellen.
Du wirst oft für Events, wie Firmenfeiern oder Bälle, gebucht. Wie sehr hilft der Alkoholeinfluss der Anwesenden, um sie in übertriebener Art und Weise darzustellen?
(lacht) Alkohol spielt schon eine große Rolle! Wenn man viel getrunken hat, ist man aufgeschlossener und sucht nach Spaß. Dann kommt man auch viel lieber zum Karikaturisten. Ich darf dann auch viel übertriebener zeichnen, weil sich die Leute unter Alkoholeinfluss weniger beschweren. (lacht) Bei Veranstaltungen, speziell bei Weihnachtsfeiern, trauen sich die Leute am Anfang nicht, zu mir zu kommen und sich unter Beobachtung zeichnen zu lassen. Nachdem sich die Ersten zeichnen haben lassen und die anderen sehen, was passiert, dann trauen sich mehr und mehr. Und mit Alkohol geht es dann noch besser! (lacht)
Ist es für dich dann am Anfang der Veranstaltung schwieriger, weil du erst warm werden musst mit den Leuten, oder ist es am Ende schwieriger, weil dich die Kreativität dann verlässt oder die Finger langsam schwer werden?
Je später es wird, desto schwieriger wird es für mich, weil die Konzentration dann nachlässt. Aber ein paar Stunden sind überhaupt kein Problem.
Wer waren bisher die bekanntesten Persönlichkeiten, die du in deren Anwesenheit gezeichnet hast? Und waren sie nachher eher erfreut oder gar beleidigt von ihren Porträts, weil sie der Ansicht waren, so sicherlich nicht auszusehen?
Letztes Jahr habe ich beim »Supertalent« in Deutschland Dieter Bohlen live gezeichnet. Die anderen beiden Jurymitglieder meinten zustimmend, dass er tatsächlich so aussieht und gut getroffen wurde. Sie haben ihn also sofort wiedererkannt. Er selbst hingegen hat sich nicht erkannt. Es kommt also schon vor, dass sich die Leute manchmal selbst nicht so sehen. Vor ein paar Jahren habe ich Richard Lugner als Karikatur festgehalten. Seine damalige Freundin hat sich darüber gefreut, er selbst hat allerdings keinen Kommentar abgegeben.
Gérard Biard, Chefredakteur der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo, meinte, dass eine gute Karikatur uns nicht nur zum Lachen bringen solle, sondern eine politische und soziale Aussage transportieren müsse, eigentlich sogar einen Aufschrei zu verursachen habe. Stimmst du ihm zu, oder was macht aus deiner Sicht eine gute Karikatur aus?
Charlie Hebdo macht politische Satire, was ein Unterschied zu meinen Karikaturen ist. Auch Gerhard Haderer macht politische Satire, sozialkritische Karikaturen, aber auch ganz einfache und normale Alltagssituationen. Dafür habe ich nicht das Talent. Ich karikiere nur Gesichter. Meist findet man es schon lustig, wenn man ein Gesicht verändert, es aber trotzdem erkennt. Tiefere Gedanken dahinter oder kritische Punkte gibt es dabei nicht. Meine Zeichnungen sind ganz einfach eine Art von Entertainment oder ein Handwerk. Was daher eine gute Karikatur ausmacht, kann ich nur aus Sicht des Porträtkarikaturisten beurteilen. Aus meiner Sicht ist es eine sehr übertriebene Zeichnung, in der das Ursprungsmotiv dennoch wiedererkennbar ist. Man könnte auch sagen, dass die Karikatur realer als der echte Mensch aussieht. Wenn die markanten Gesichtszüge hervorgehoben sind, erkennt man sofort, um wen es sich handelt. Wenn das der Fall ist, ist die Karikatur gelungen.
»Die Karikatur sieht realer als der echte Mensch aus«
Wie lange hat es gedauert, bist du gemerkt hast, dass du mit dem Handwerk und deinem Talent Geld verdienen kannst?
Eigentlich ziemlich schnell. Ich habe von klein auf immer gezeichnet und habe mir das Handwerk damit ziemlich schnell selbst angelernt. Und später in Wien, während meiner Studienzeit, hat mir jemand einen Link von einer Werbeagentur geschickt, die einen Künstler gesucht hat, der Porträts anfertigen kann. Die damalige Ansprechpartnerin, Sandra Partsch, heißt heute Sandra Ding und ist meine Frau. Damit hat alles begonnen. Damals habe ich noch sehr realistische Porträts angefertigt und diese sehr günstig verkauft. Realistische Bleistiftporträts mache ich heute nicht mehr, weil sie vergleichsweise lange dauern. Daran zeichnest du zwei Tage oder so. Verkauft habe ich die damals um rund 20 Euro das Stück. Mit der Zeit habe ich dann während der Vorlesungen Karikaturen von unseren Vortragenden gezeichnet, weil ich das lustig gefunden habe. Und dann bin ich auf die Idee gekommen, dass wir Karikaturen verkaufen können. Und irgendwann hat uns ein Kunde darauf angesprochen, ob ich bei einer Veranstaltung auch live zeichnen könnte für zehn Minuten oder so. Da auch das funktioniert hat, haben meine Frau und ich das immer mehr verfolgt, und es ist gut gegangen. Nach zwei Jahren sind wir draufgekommen, dass wir davon leben können, und haben geheiratet, damit ich die Arbeitserlaubnis in Österreich habe. (lacht)
Das heißt, du und deine Frau waren vorher Auftraggeber und Dienstnehmer, bis ihr euch nähergekommen seid. Wer hat den ersten Schritt gemacht?
Ich glaube, das war ich. (lacht) Mit der Ausrede, dass wir mehr zusammenarbeiten könnten. (lacht)
Ihr habt also immer mehr Zeit miteinander verbracht und gemerkt, dass ihr euch wahnsinnig gut versteht.
Ja, genau. Ich habe mir natürlich schon davor mehr Gedanken darüber gemacht. Sie ist eine wunderschöne Frau und wahnsinnig nett, und ich habe einfach sehr gerne mit ihr zusammengearbeitet. Das alles und auch das Land habe ich einfach schön gefunden. Ich wollte hierbleiben und mit ihr gemeinsam eine Karriere aufbauen.
Das hätte aber auch kompliziert werden können. Wenn sie zum Beispiel vergeben gewesen wäre, wäre nicht nur sie, sondern womöglich auch der eine oder andere Auftrag weg gewesen.
Darüber habe ich mir ehrlicherweise nie so wirklich Gedanken gemacht. Ich habe sie natürlich nicht aus dem Nichts ganz plötzlich gefragt, auch wenn ich wusste, dass wir uns gut verstehen. Ging deine Aussage in die Richtung, ob es vernünftig ist, Berufliches mit Privatem zu verbinden?
Genau darauf hat sie abgezielt, ja.
Ich glaube, es ist eine gute Möglichkeit, wenn man sich auch privat gut versteht. Wenn es nur wegen des Beruflichen ist, wäre es blöd. Wir hatten allerdings auch außerhalb des Beruflichen viele Gemeinsamkeiten. Mittlerweile sind wir seit 11 Jahren zusammen, haben drei Kinder gemeinsam und alles funktioniert super. Wenn man ein gemeinsames Ziel hat, funktioniert es.
Sie ist damit sozusagen deine Frau und Managerin.
Genau.
In welcher Rolle ist sie strenger? Als Managerin oder als Frau und Mutter?
(lacht) Als Frau! Im Beruf hat sie nicht wirklich viel einzuwenden, aber als Mann mache ich sicherlich viel falsch. (lacht)
Du meintest vorhin, dass du sehr gut bist, wenn es darum geht, Gesichter nachzuzeichnen, aber du dir nicht selbst Geschichten überlegst. Wenn man sich deinen Instagram-Account ansieht, hast du schon sehr viele Schauspieler und Figuren nachgezeichnet. Hast du schon mal darüber nachgedacht, eine eigene Kunst- oder Zeichentrickfigur zu schaffen?
Bisher nicht, da ich immer mit Porträtkarikaturen beschäftigt war. Aber ja, ich möchte mehr in Richtung Storytelling gehen und auch eigene Charakterdesigns erstellen. Das wäre schon der nächste Schritt. Mit dieser Fähigkeit, Geschichten mit Bildern zu erzählen, habe ich mich noch nicht so beschäftigt. Wenn ich Anfragen bekomme für Geschenke, wie zum Beispiel Zeichnungen für die Pension, die Kollegen gerne einmal schenken, kann ich schon auch etwas Lustiges zeichnen. Aber diese Genialität eines Haderer habe ich nicht.
Wenn du daran denkst, der nächste Schritt könnte eine eigene Figur sein, in welche Richtung könnte es gehen? Eher eine Art Charlie Brown, der einmal wöchentlich in der Zeitung erscheint, oder eher eine animierte Figur à la Disney oder Pixar?
Eine Disney- oder Pixar-Zeichentrickfigur mit einer Hintergrundgeschichte würde mir schon gut gefallen. Gedanken habe ich mir dazu allerdings noch nicht gemacht, da man zuerst eine originelle Geschichte benötigt, um die Figur dazu zu erschaffen.
Die Idee wäre also, ein eigenes Comic-Heft zu entwerfen, wie es früher Stan Lee gemacht hat, um die Grundgeschichte zu zeigen.
Genau, die Geschichte von einem Superheld oder einer anderen Figur. Das ist für mich aber etwas sehr Schwieriges. Probieren werde ich es aber einmal.
Wie geht es dir eigentlich mit komplett naturalistischen Porträts oder anderen Motiven wie zum Beispiel Landschaften?
Porträtkarikaturen sind etwas sehr Spezielles, denn dafür muss man erstmal Porträts sehr gut zeichnen können, was ich immer noch gerne mache. Landschaften oder Gegenstände kann ich auch zeichnen, aber aufgrund meiner Arbeit habe ich mich auf Porträtkarikaturen spezialisiert. Es machen nicht so viele und sie sind technisch sehr anspruchsvoll. Eine Porträtkarikatur ist viel schwieriger zu zeichnen als ein normales Porträt. Dafür musst du das Gesicht nur eins zu eins abzeichnen. Wenn man faul ist, kann man es sogar abpausen. Bei einer Karikatur kannst du das nicht machen, sondern musst die Gesichtszüge tatsächlich erkennen, um diese im Anschluss herauszuholen und am Papier zu verändern.
Erkennst du dann an Menschen mehr Details als andere, wenn du sie ansiehst?
Ja, das ist zu einer Berufsgewohnheit geworden. (lacht) Jedes Mal, wenn ich jemanden sehe, analysiere ich diese Person sofort.
Wie lautet deine Analyse, wenn du dir mein Gesicht ansiehst?
(lacht) Ich kann dich nachher schnell skizzieren, wenn du möchtest. Mit Worten kann ich das nicht so einfach ausdrücken, da die Vokabeln für die Bezeichnungen dafür nicht ausreichen würden, um die Gesichtszüge richtig auszudrücken. Natürlich kann man sagen, dass eine Nase groß ist, aber inwiefern groß? Es gibt viele Arten von Größen. Du hast zwei markante Stellen, die man überzeichnet festhalten kann – die Augen und die Lippen.
»Um wirklich originelle Kunst zu schaffen, muss man Risiken eingehen«
Um nochmal kurz auf deinen Instagram-Account zu kommen: Du hast aktuell ungefähr 232.000 Follower, die auf deinem Account viele Schauspielpersönlichkeiten in unterschiedlichen künstlerischen Stilen als Karikaturen sehen können. Ist der österreichische Markt damit nicht zu klein für dich? Müsstest du nicht nach Amerika, nach China oder zumindest nach England gehen, weil du dort viel mehr Bekanntheit als in Österreich erlangen könntest?
Österreich ist nicht zu klein, ich bleibe also gerne hier. Mein Hauptberuf ist nämlich Schnellzeichner auf Veranstaltungen. Karikaturisten werden nicht so oft gebucht. Ich habe viele Fotografen getroffen und mich mit ihnen ausgetauscht. Manche von ihnen waren schon auf hunderten Veranstaltungen und haben, bevor sie mich getroffen haben, noch nie einen Schnellzeichner gesehen. Dafür ist der österreichische Markt also definitiv groß genug. Manchmal fahre ich auch nach Deutschland oder in die Schweiz für Veranstaltungen. Das funktioniert von Österreich aus sehr gut. Und um international bekannt zu werden, muss man nicht dort leben. In Zeiten von Social Media funktioniert das auch so gut. Manchmal bekommt man auch Aufträge für Illustrationen oder Designs über Social Media.
Für deine Instagram-Posts bekommst du meist zwischen 10.000 und 30.000 Likes aus der ganzen Welt. Siehst du das als reine Bestätigung deiner Kunst, oder ist es für dich ein Marketing-Tool, das du als Referenz für potentielle Auftraggeber siehst?
Beides. Man gewöhnt sich sehr schnell an die ganzen Likes. Wenn du einmal 10.000 geschafft hast, erscheint dir das in weiterer Folge sehr wenig. Dann willst du beim nächsten Mal 12.000 bekommen. Und wenn du das nicht schaffst, glaubst du schon, gescheitert zu sein. Man gewöhnt sich also sehr schnell daran. Ursprünglich dachte ich, glücklich zu sein, wenn ich 10.000 Follower habe. Als ich die hatte, war es ganz normal. Dann wollte ich 50.000 haben. Es nimmt also nie ein Ende. Meine Frau sagt, dass die ganzen Likes mein Ego streicheln. (lacht) Das stimmt schon, aber ich habe auch erkannt, dass Likes keine Bestätigung meiner Kunst sein dürfen. Das Negative daran ist Folgendes: Wenn du dich nur daran orientierst, ist das nicht gut, weil es dich daran hindert, wirklich gute Kunst zu schaffen. Um wirklich originelle Kunst zu schaffen, muss man Risiken eingehen. Wenn man nur auf die Likes schaut, macht man immer nur das Gleiche. Du wiederholst also immer nur und gehst keinen neuen Weg mehr. Großartiges wird man damit also nicht schaffen.
Wenn man sich entwickeln will, muss das Ego also ab und an angegriffen und angekratzt werden, um das Gefühl des Scheiterns zu spüren, damit daraus wieder etwas Neues entstehen kann?
Genau so ist es!
Ist deine Frau dann auch dein Korrektiv, das dich wieder auf den Boden holt, wenn dein Ego zu stark gestreichelt wird über Social Media? Oder bist du von Haus aus bodenständig?
Für sie ist das alles überhaupt nicht wichtig und für mich spielt das auch keine Rolle in meinem privaten Leben. 200.000 Follower sehen nach viel aus, aber sie sind auf der ganzen Welt verteilt, daher bin ich nicht berühmt und werde nicht auf der Straße erkannt.
Wer sind die großen Karikaturisten oder Zeichner?
Wen ich wirklich genial finde, ist Gerhard Haderer, auch wenn ich ihn vorhin schon mehrfach erwähnt habe.
Kennst du ihn persönlich?
Ich habe ihn einmal getroffen, aber ich glaube nicht, dass er sich erinnern kann. Also ja, ich kenne ihn, aber er kennt mich nicht. (lacht) Wer auch ein großer Karikaturkünstler ist, ist Sebastian Krüger aus Deutschland.
Um kurz vom Künstlerischen zum Politischen zu kommen: Als Europäer hat man das Gefühl, dass künstlerische Freigeister in China nicht so wirklich die Möglichkeit haben, sich auszuleben, aufgrund gewisser Restriktionen. Wie siehst du das als österreichischer Chinese oder chinesischer Österreicher?
In China gibt es keine Tradition von politischer Kritik in Form von Satire-Karikaturen. Politik interessiert mich auch nicht wirklich, weswegen ich mich nicht zu politischen Themen äußere – weder auf Chinesisch noch auf Deutsch. Da meine Karikaturen nichts mit Politik zu tun haben, beschäftige ich mich auch nicht mit dem Thema.
Würde sich Staatschef Xi Jinping von dir karikieren lassen im Porträt?
Da meine Porträtkarikaturen nicht beleidigend sind, hätte er wahrscheinlich nichts dagegen. Ich glaube aber nicht, dass sich die Gelegenheit jemals ergeben wird.
Bist du manchmal noch in China?
Ja, meine Eltern leben in China, und wir besuchen sie regelmäßig mit ihren Enkelkindern.
Lieblings-
Buch: Waking Up (Sam Harris)
Film: Ich bin ein großer Science-Fiction-Fan, daher »Ex Machina«.
Song: Ich höre sehr gerne Disney-Film-Songs. Mein liebster ist vom Film »Moana« und heißt »How far I’ll go«.
Schauspieler/in: Robert Downey Jr.
Motto: 知足常乐 (Wenn man dankbar ist für das, was man hat, ist man immer glücklich.)
Autor/in: Steven Pinker
Serie: Queen’s Gambit
Stadt: Wien
Land: Österreich
Gericht: Mapo Tofu
Getränk: Cola, Almdudler, viel Kaffee
Film: Ich bin ein großer Science-Fiction-Fan, daher »Ex Machina«.
Song: Ich höre sehr gerne Disney-Film-Songs. Mein liebster ist vom Film »Moana« und heißt »How far I’ll go«.
Schauspieler/in: Robert Downey Jr.
Motto: 知足常乐 (Wenn man dankbar ist für das, was man hat, ist man immer glücklich.)
Autor/in: Steven Pinker
Serie: Queen’s Gambit
Stadt: Wien
Land: Österreich
Gericht: Mapo Tofu
Getränk: Cola, Almdudler, viel Kaffee
Persönliches Mitbringsel
Eine Visitenkarte meiner Frau, als sie noch Partsch hieß und wir gerade angefangen haben, unsere gemeinsame Karriere aufzubauen. Als wir auf Veranstaltungen gegangen sind, haben wir diese Karte ausgeteilt. Wir haben uns damals noch nicht so über Marketing Gedanken gemacht. Die Karikatur auf der Karte ist nicht sie, sondern eine zufällig ausgewählte. Das machte natürlich überhaupt keinen Sinn. (lacht)
Schönstes und negativstes Erlebnis der vergangenen Woche
Ich habe überhaupt kein Zeitgefühl und vergesse sehr schnell, was in letzter Zeit so passiert ist. Ich bewundere Leute, die sich das merken, weil ich dadurch total schlecht im Small Talk bin. (lacht) Das Schönste war wahrscheinlich, dass ich in Zell am See bei einer Veranstaltung gezeichnet habe. Es gab gute Musik, die Stimmung hat gepasst, und der Ort selbst ist auch einfach schön. Was das Schlechteste war, wüsste ich jetzt nicht. Das dürfte ich vergessen haben. (lacht)
Berufswunsch als Kind
Wissenschaftler. Ich habe deswegen später auch Physik an der Uni Wien studiert.
Wen wolltest du immer schon mal treffen?
Ich habe mich immer sehr für Wissenschaft und Philosophie interessiert. Daher hätte ich sehr gerne einmal Ludwig Wittgenstein getroffen. Er war einer der Gründe, dass ich nach Österreich gekommen bin. Er war eine der entscheidenden Persönlichkeiten der Philosophie-Geschichte. Da ich bereits in China einiges über ihn gelesen hatte, dachte ich mir, dass Wien eine faszinierende Kulturhauptstadt sein muss. Allerdings war Wien für mich nicht nur kulturell oder musikalisch interessant. Ludwig Boltzmann oder Erwin Schrödinger waren auch aus Wien und prägende Persönlichkeiten in der Physik. In der Mathematik war Kurt Gödel federführend, in der Psychotherapie war es Sigmund Freud. Und auch mein Lieblingskünstler, Gustav Klimt, kam aus Wien.
Teenie-Schwarm
Sophie Marceau. Sie hat in Filmen wie »Fanfan« oder »Braveheart« mitgespielt und ist in China extrem populär. Daher habe ich, ohne viel nachzudenken, auch meine Tochter Sophie benannt. Nachher habe ich rausgefunden, dass sehr viele Chinesen ihre Töchter Sophie genannt haben. (lacht)
Getränk während des Interviews
Verlängerter
Ort des Interviews
Kunstcafé
Das Kunstcafé befindet sich direkt im Hundertwasserhaus in der Löwengasse 41–43 in 1030 Wien. Direkt im Eingangsbereich befindet sich ein kleiner Shop, im zweiten Bereich sind die Räumlichkeiten des kleinen Cafés. Auffallend sind vor allem zwei Eigenheiten: Alles ist vollkommen bunt und es ist eine Tonspur in der Endlosschleife zu hören. Die Tonspur gehört zu einem kurzen Videofilm, der ungefähr 20 Minuten lang dauert. Gezeigt werden Einblicke in das Leben und Schaffen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser sowie Bilder vom Inneren des Hundertwasserhauses.
Das Kunstcafé befindet sich direkt im Hundertwasserhaus in der Löwengasse 41–43 in 1030 Wien. Direkt im Eingangsbereich befindet sich ein kleiner Shop, im zweiten Bereich sind die Räumlichkeiten des kleinen Cafés. Auffallend sind vor allem zwei Eigenheiten: Alles ist vollkommen bunt und es ist eine Tonspur in der Endlosschleife zu hören. Die Tonspur gehört zu einem kurzen Videofilm, der ungefähr 20 Minuten lang dauert. Gezeigt werden Einblicke in das Leben und Schaffen des Künstlers Friedensreich Hundertwasser sowie Bilder vom Inneren des Hundertwasserhauses.
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