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Hochzeitsplanerin Bianca Lehrner im Gespräch
 
       
       
Bianca Lehrner

Hochzeitsplanerin

Gesellschaft
28.04.2021
Bianca Lehrner ist Hochzeitsplanerin, und das seit mittlerweile über 18 Jahren mit ihrer eigenen Agentur. Neben der Planung von Hochzeiten übernimmt sie auch die Organisation von ganzen Hochzeitsmessen und unterrichtet im Zuge von Wedding-Planner-Lehrgängen.

Sind Sie verheiratet?

Ja, seit 18 Jahren sehr glücklich.

Also im selben Jahr der Agenturgründung. War die erste geplante Hochzeit damit die eigene?

Ganz genau, ja. Eigentlich war die eigene Hochzeit der Anlass der Agenturgründung, weil die Planung so mühsam war.

Weil sie so aufwändig war, haben Sie sich gedacht, dass der Aufwand in weiterer Folge monetarisiert gehört?

Ich habe mir gedacht, dass es nicht sein kann, dass es niemanden gibt, der einem sagt, wie es geht. Mein Mann und ich waren beide sehr jung und hatten keine Ahnung. Damals gab’s den Beruf des Hochzeitsplaners noch nicht. 

Das heißt, dass es komplettes Neuland war und man den Beruf nur von amerikanischen Filmen kannte?

Es gab eine Agentur, die finanziell allerdings relativ abgehoben war. Das hätten wir uns nicht leisten können. Ansonsten gab es das tatsächlich nur im Film. Der Film »Wedding Planner« ist aber erst später rausgekommen.
Im Interview: Hochzeitsplanerin Bianca Lehrner

Mittlerweile kann sich jeder etwas unter den Begriffen »Hochzeitsplaner« oder »Wedding Planner« vorstellen. Wie war es in den Anfangsjahren, Leuten zu sagen, dass man sie bei der Hochzeitsplanung unterstützt?

Wir haben relativ rasch begonnen, bei Hochzeitsmessen auszustellen, um zu Kunden zu kommen. Dort haben wir jedes Brautpaar, das bei unserem Messestand vorbeigegangen ist, angesprochen und haben gefragt, ob sie schon einen Hochzeitsplaner haben. Die häufigste Antwort war: »Nein, was ist das?« Dann haben wir mal erklärt und sind so zu unseren ersten Kunden gekommen. Viel später, das war vor fünf oder sechs Jahren, haben sich einige Hochzeitsplaner zusammengetan, gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, um ein Berufsbild für diese Tätigkeit zu entwerfen. Seitdem gibt es diesen Beruf offiziell und auch die Möglichkeit, sich beim TÜV als Wedding Planner zertifizieren zu lassen. Das war ein langer Prozess.

Beim Auto kann man sich vorstellen, was notwendig ist, um eine TÜV-Zertifizierung zu bekommen. Aber bei einem Hochzeitsplaner?

Natürlich assoziiert man damit vor allem das Auto. Der TÜV stellt allerdings viele Zertifikate im Qualitätsmanagement aus, auch ISO-Zertifizierungen und viele Unternehmens- und Personenzertifizierungen. Beim Hochzeitsplaner gibt es zwei Stufen – Junior und Senior. Die Anforderungen sind sehr hoch, da man vorab eine Ausbildung in dem Bereich machen muss. Entweder in einem Ausmaß von mindestens 60 Stunden an einer anerkannten Bildungseinrichtung oder innerhalb eines Praktikums bei einer zertifizierten Senior Wedding Plannerin. Und dann muss man – je nachdem, ob man Junior oder Senior werden will – eine bestimmte Anzahl von Hochzeiten absolviert haben. Zusätzlich muss man schon drei Jahre einen Gewerbeschein haben und dann noch eine Prüfung ablegen. Der Grund für die Strenge und den Aufwand: Grundsätzlich kann jeder, der Hochzeitsplaner sein will, zum Magistrat gehen und sein Gewerbe anmelden. Man darf aber nicht vergessen, dass man als Hochzeitsplaner die Verantwortung für ein riesiges privates Budget hat. Daher soll die Zertifizierung eine Orientierung geben, ob die Person auch eine Ahnung hat von dem, was sie macht.
»Ein Brautpaar hat überlegt, die Ringe von einem Zirkusaffen bringen zu lassen«

Was waren die außergewöhnlichsten Hochzeitswünsche, mit denen Sie bisher konfrontiert wurden?

Die Frage kommt bei Interviews immer, und ich muss leider immer enttäuschen, weil unsere Hochzeiten wirklich sehr klassisch sind. Wir machen schöne und außergewöhnliche Hochzeiten, was den Stil und das Design betrifft, aber nicht bezogen auf die Dramaturgie. Wir machen also keine Fallschirmsprünge oder dergleichen. Ein Brautpaar hat einmal überlegt, die Ringe von einem dressierten Zirkusaffen bringen zu lassen, woraus dann aber nichts geworden ist.

Sind die Gedanken in der Theorie oft schöner als dann die Umsetzung in der Praxis? Bremsen Sie die Kunden ein, wenn es zu außergewöhnlich wird, oder sind die meisten Ideen nicht außergewöhnlich kreativ?

Ich glaube, dass die Kunden uns finden, weil sie eine klare Linie haben und eine klassische Hochzeit haben wollen. Wenn jemand im freien Fall »Ja« sagen möchte: Dazu gibt es eigene Hochzeitsplaner-Agenturen, die sich auf außergewöhnliche Hochzeiten spezialisiert haben.

Wenn wir jetzt nicht von der Planung, sondern von der tatsächlichen Hochzeit sprechen, was waren die skurrilsten Momente? Im Interview mit Heurigenwirt Leo Wieninger hat dieser davon erzählt, dass ihm der Bräutigam während der Hochzeitsfeier verraten hat, dass er niemals heiraten wollte, seine Freundin allerdings schwanger war und ihn die Familie dazu gedrängt hat.

Die Geschichte vom Herrn Wieninger kann ich leider toppen. Es war eine Hochzeit, wobei man das eigentlich nicht mehr so nennen kann, bei der alle erschienen sind. Die Braut hat schon vorne gewartet und der Bräutigam ist einfach nicht erschienen.

Weiß man, warum?

Ja, er hat tatsächlich kalte Füße bekommen. Er hat es sich – leider sehr spät, aber doch – anders überlegt. Er hat die Braut also im wahrsten Sinne des Wortes einfach vor dem Altar stehen lassen.

Die Frage, die sich jetzt stellt: Was ist g’scheiter ... die Frau vor dem Altar stehen zu lassen oder »Ja« sagen, nur um am Tag danach die Annullierung einzureichen?

Ich hatte drei Monate nach dieser Geschichte eine Hochzeit, bei der ich mir genau diese Frage gestellt habe, weil ich eine ähnliche Situation wieder hatte, nur umgekehrt. Diesmal meinte die Braut kurz davor, dass sie das eigentlich nicht will. Das war direkt beim Einzug. Mein Gedanke war, dass es keinen blöderen Moment als diesen gibt. Ich habe sie dann dazu überredet, dass sie nach vorn geht und »Ja« sagt. Es gibt keine größere Demütigung, als jemanden dort vorne einfach stehen zu lassen. Zu jedem anderen Zeitpunkt, selbst wenn es am selben Tag in der Früh ist. Aber jemanden hinkommen zu lassen im Brautkleid oder im Anzug und den Menschen vor versammelten Gästen stehen zu lassen ... eine größere Demütigung gibt es nicht! In dem Moment muss man es dann durchziehen! Auch wenn man danach sagt, dass es ein Fehler war, und man sich dann scheiden lässt.

Sind die beiden noch verheiratet?

Nein, sind sie nicht.
Im Interview: Hochzeitsplanerin Bianca Lehrner

Haben Sie sich schon mal bei einem Paar gedacht, dass Ihnen der Bräutigam auch gefallen würde? Oder darf man sich Ihre Gespräche ganz professionell wie beim Arzt vorstellen, weil Sie das Pärchen rein als Klienten wahrnehmen?

Dazu habe ich mehrere Inputs. 

Erstens: Ich bin altmodisch erzogen worden und glaube sehr stark an die Ehe. Ich weiß, dass Ehe Arbeit bedeutet, die mein Mann und ich auch hineinstecken. Ich bin noch nie in Versuchung gekommen. 

Zweitens: Wenn sich jemand bei uns für einen Job bewirbt, frage ich immer nach nach dem »Warum«. Wenn dann jemand tatsächlich sagt, dass die Motivation der Film »Wedding Planner« mit Jennifer Lopez war, muss ich immer fragen, was die Person zum Ausgang des Films sagt. Weil: Am Ende kommt die Hochzeitsplanerin mit dem Bräutigam zusammen. 

Die Beziehungen zu meinen Brautpaaren sind sehr nah und sehr persönlich, aber nein, ich habe es noch nie auf einen Bräutigam abgesehen. Aber: Eine meiner Kursteilnehmerinnen am BFI hat den Bräutigam von einer anderen geheiratet. Also ja, das gibt es und kommt vor.

Neben der Hochzeit wird oftmals die Hochzeitsnacht glorifiziert. Ganz ehrlich, muss bzw. kann es überhaupt die tollste, geilste, intimste oder schönste Nacht sein?

Im Feedbackgespräch nach der Hochzeit frage ich nicht ab, wie dieser Part war. (lacht) Ich glaube, dass es kulturell unterschiedlich ist. Im deutschsprachigen Raum nutzen die wenigsten die Hochzeitsnacht für den Vollzug der Ehe. In manchen Kulturen ist das schon sehr wichtig und spielt dort auch eine Rolle.

Zum Beispiel?

Bei sehr gläubigen Brautpaaren kann ich mir auch vorstellen, dass sie es sich tatsächlich für die Hochzeitsnacht aufheben. Beim Großteil ist es aber sicher nicht so. Meist ist man nach der Hochzeit einfach fertig. Es dauert lange, es ist emotional, Adrenalin wird ausgeschüttet, und man ist vollgegessen.

Wenn wir beim Thema Kulturen sind: Welche Bräuche sind bei uns nicht präsent, von denen Sie allerdings sagen, dass es eigentlich schön wäre, wenn diese bei uns Einzug halten würden?

Grundsätzlich haben Südländer einen ganz anderen Zugang zu Hochzeiten. Sie haben einfach eine andere Bedeutung für sie. Bei österreichischen oder generell deutschsprachigen Gesellschaften habe ich manchmal das Gefühl, dass manche Gäste nur kommen, weil sie sich dazu verpflichtet fühlen. Das kann man auch an der Ausfallquote, auch kurzfristig am Tag der Hochzeit, erkennen. Mir wird dann kommuniziert, dass die Gäste dann halt einfach doch keine Lust haben zu kommen. Bei Südländern haben Hochzeiten, Familie und Freunde einen anderen Stellenwert. Es gibt einen ganz anderen Zusammenhalt, und es ist eine Ehre, zu einer Hochzeit eingeladen zu werden. Vor zwei Jahren hatte ich eine Hochzeit mit 300 Aramäern und hatte null Absagen, also überhaupt kein Ausfälle! Das ist schon eine coole Quote, die man bei deutschsprachigen Hochzeiten selten hat. Bei Kroaten, Serben, aber auch Juden merkt man bei Hochzeiten eine extreme Verbundenheit und entsprechend wird dann auch gefeiert.
Hochzeitsplanerin Bianca Lehrner im Gespräch

Statistisch gesehen wurden die letzten fünf Jahre rund 40 Prozent aller Ehen wieder geschieden. Hat man als Hochzeitsplanerin ein Gespür dafür, dass es bei diesem oder jenem Paar nicht lange halten wird?

Möchte man meinen. (lacht) Ich habe ein ganz arges Beispiel von einem Pärchen, von dem ich dachte, dass es füreinander gemacht ist! Der eine hat den Satz vom anderen beendet, sie hatten extrem viel Spaß miteinander und haben die ganze Zeit gelacht. Da dachte ich mir, dass das nicht nur Liebe, sondern auch ganz tiefe Freundschaft ist. Nach Jahren habe ich die Braut wieder getroffen, und sie hat mir erzählt, dass sie nicht mehr zusammen sind. Das habe ich überhaupt nicht gepackt, weil ich dachte, dass die beiden es auf ewig schaffen werden. Dann wiederum gibt es andere, die sich bei der Hochzeitsplanung schon bei der Auswahl der Einladungskarten streiten, wo ich mir nur denke, dass das nix werden kann. Und die bleiben dann aber zusammen. Also nein, man kann das nicht vorhersehen. 

Sie werden jetzt wahrscheinlich keine Zahl nennen, weil es wahnsinnig individuell ist. Dennoch: Man hört immer davon, wie teuer Hochzeiten sind. Können Sie vielleicht einen Durchschnittspreis oder eine Preisspanne nennen, wie viel man als Brautpaar für eine Hochzeit einplanen sollte?

Den Schnitt von unseren Hochzeiten kann ich schon nennen, wobei ich dazu sagen muss, dass zu uns meist Brautpaare mit größerem Budget kommen. Durchschnittlich liegt es bei 30.000 Euro. Ich frage beim Erstgespräch immer, wo die Schmerzgrenze für das ist, was sie sich vorstellen, und kann sofort sagen, ob es zu dem Budget realistisch ist. Ausreißer nach oben gibt es natürlich wie nach unten. Was ich aber auch sagen kann, ist, dass meine teuerste Hochzeit nicht die schönste war. Die Investition macht es also nicht aus, ob eine Hochzeit schön wird oder nicht. Auch günstige Hochzeiten können schön sein. Ein Mindestbudget braucht es allerdings schon, und das kommt wiederum auf die Gästeanzahl an.

Manche Locations sollen Aufschläge verrechnen, sobald sie erfahren, dass es sich um eine Hochzeit handelt. Sollte man daher sagen, dass es sich einfach nur um eine Feier handelt, und nicht erwähnen, dass es eine Hochzeitsfeier ist?

Beim Großteil der Locations glaube ich nicht, dass es so ist. Wobei ich einmal ein Gespräch mit einer Stylistin hatte, die mir gesagt hat, dass sie bei Hochzeiten mehr verlangt, weil die Bereitschaft vorhanden ist, mehr auszugeben. Ich bewerte das ganz streng! Wenn ich das Gefühl habe, dass einer der Geschäftspartner mehr verlangt, nur weil es eine Hochzeit ist, scheidet der für mich aus. Mit solchen mag ich nicht arbeiten. Daher kann ich meinen Brautpaaren alles sehr gut mit normalen Preisen argumentieren. Ich rechne mir bei jeder Hochzeitstorte aus, wie viel das Stück kostet. Wenn ich einen Stückpreis von sechs Euro habe, also eine große Torte für 100 Leute um 600 Euro, dann ist das sehr günstig. Wenn ich in eine Konditorei gehe, zahle ich zwischen vier Euro fünfzig und fünf Euro fünfzig. Da ist aber noch kein Dekor oben. Wenn beim Catering der Menüpreis bei einer Hochzeit teurer ist als die Summe der Einzelgerichte auf der Speisekarte, dann hinterfrage ich die Fairness.
»Durchschnittlich liegt das Hochzeitsbudget bei 30.000 Euro«

Im Gespräch mit Freunden habe ich schon öfter folgenden Satz gehört: »Bevor ich mir eine Hochzeit leiste, mache ich mit meinem Partner eine Weltreise.«

Ist auch ein schöner Gedanke. Wenn einem Pärchen das Event nicht so wichtig ist und sie nichts mehr brauchen als sich selbst, dann ist das vollkommen in Ordnung.

Haben sich Hochzeiten im Rückblick der letzten Jahre verändert?

Die Budgets haben sich verändert. Wenn ich an meine Anfänge denke, war das Durchschnittsbudget bei 15.000 Euro, also ungefähr der Hälfte von dem, was heute ausgegeben wird. Worauf ich die Brautpaare gerne aufmerksam mache, ist, dass wir den Blick aufs Wesentliche nicht verlieren. Viele Hochzeiten haben mittlerweile einen starken Eventcharakter. Manchmal wird mehr über die Inszenierung nachgedacht als darüber, dass zwei Menschen, die sich lieben, »Ja« zueinander sagen und das mit ihren Freunden und Familien gemeinsam feiern. Die Rückbesinnung aufs Wesentliche rufe ich meinen Brautpaaren mehr denn je zuvor in Erinnerung.

Würden Sie Ihre eigene Hochzeit mit Ihrer jetzigen Erfahrung anders ausrichten als vor 18 Jahren?

Voll! Das hätte ich schon direkt nach der Hochzeit anders gemacht. (lacht) Da hatte ich einfach noch keine Erfahrung. Die Abläufe und Dienstleister waren nicht gut. Ich würde es allerdings mit denselben Gästen, in derselben Location, mit demselben Mann machen. Sonst würde ich aber alles anders machen. 
Im Talk mit Hochzeitsplanerin Bianca Lehrner

Was halten Sie von der Idee, wenn das Brautpaar alles in umgedrehter Weise veranstalten will, im Vergleich zu anderen Hochzeiten? Zum Beispiel: Die Braut wartet im schwarzen Kleid vorm Altar, während der Bräutigam im weißen Anzug nachher einzieht.

Finde ich cool. Das Motto »Fête Blanche« hatten wir schon einmal. Die Braut ist dann komplett in Rot gekommen. Es gibt immer mehr Hochzeiten, die keine traditionellen Abläufe haben. Manche wollen keinen Eröffnungstanz, andere wollen keine Hochzeitstorte, manche Bräute wollen keinen Strauß werfen. Wenn sie das nicht wollen, warum sollen sie dann auch? Sowas wird immer mehr in Frage gestellt. Es ist ihr Tag und wir setzen die Hochzeit genauso um, wie sie das wollen.

Was ist mit einem Tätowierer, der dem Brautpaar während der Hochzeit ein gemeinsames Motiv eintätowiert?

Nein, das hatte ich noch nicht. Wäre aber spannend!

Oder Tattoos für die Gäste anstatt einer Fotobox?

Das hatte eine meiner Kolleginnen vergangenes Jahr auf einer Hochzeit. Ich bin mir nicht sicher, ob es dann tatsächlich umgesetzt wurde, aber es wurde angefragt.
»Zu einer guten Ehe gehören Beziehungsarbeit und eine Portion Glück«

Sie sind seit 18 Jahren verheiratet und meinten zu anfangs, dass Sie an die Ehe glauben und auch noch nicht in Versuchung gekommen sind. Was wollen oder können Sie Brautpaaren mit auf den Weg geben, vielleicht ein persönliches Geheimnis für eine glückliche Ehe? Nicht als Hochzeitsplanerin, sondern als jemand, der eine langjährige Ehe führt.

Es gehört Beziehungsarbeit und Glück dazu. Arbeit heißt: nicht gleich aufgeben! Ich habe auch schon mal meinen Ehering durchs ganze Haus geworfen. (lacht) Aber ich gebe nicht schnell auf. Wir versuchen, über die Dinge zu reden. Ganz wesentlich ist die gemeinsame Entwicklung. Jeder Mensch entwickelt sich weiter, und es gehört eine Portion Glück dazu, dass man sich in dieselbe Richtung entwickelt. Aber eben auch Arbeit. Ich persönlich habe Laufen immer gehasst. Mein Mann ist ein begeisterter Läufer. Ich habe ihn jahrelang bei Marathons versorgt. Dieses Training hat so viel Lebenszeit in Anspruch genommen, auch im Urlaub, dass ich mir irgendwann gedacht habe, dass ich auch zu laufen beginne, um mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Wir laufen zwar immer noch nicht gemeinsam, aber wir fahren gemeinsam zur Prater-Hauptallee und machen uns dort dann aus, wie lange wir laufen und wann wir uns wieder treffen. Das Hin- und Zurückfahren ist damit unsere gemeinsame Zeit. Man muss nicht immer aufeinander picken, aber man sollte schon schauen, dass man sich auch für die Dinge des Partners interessiert. Ich glaube, an dieser persönlichen Entwicklung, die nicht immer gemeinsam verläuft, zerbrechen viele Ehen und Beziehungen.

Lieblings-

Buch: Harry Potter (Joanne K. Rowling)
Film: Der Vater der Braut
Song: Zusammen (Die Fantastischen Vier feat. Clueso) 
Schauspieler/in: Sandra Bullock
Motto: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. 
Autor/in: Joanne K. Rowling
Serie: Gilmore Girls
Stadt: Wien
Land: Italien
Gericht: Lasagne
Getränk: Red Bull

Persönliches Mitbringsel

Für ein persönliches Mitbringsel bin ich zu wenig nostalgisch.

Schönstes und negativstes Erlebnis der vergangenen Woche

Schönstes: Gute Frage, in Zeiten von Corona. Tatsächlich waren es Urlaubsmomente, die ich mit meiner Familie ausgetauscht habe.
Negativstes: Drei Hochzeitsverschiebungen, aufgrund von Corona, an einem Tag.

Berufswunsch als Kind

Friseurin, Flugbegleiterin, Börsenmaklerin

Wen wollten Sie immer schon einmal treffen?

Walt Disney. Er ist ein großes Vorbild.

Teenie-Schwarm

David Hasselhoff

Kaffee während des Interviews

Cappuccino

Ort des Interviews

MS Teams
In der noch nicht ganz einjährigen Geschichte von Talkaccino war es das vierte Mal, dass ein Gespräch nicht persönlich bei einem Kaffee stattgefunden hat, sondern via Video-Call. Die Kombination aus Lockdown und kühl-feuchtem Aprilwetter mit gelegentlichen Graupelschauern hat das Interview ins gemütliche Homeoffice verlegt. Dennoch wurde fein zum Kaffee geplaudert – sozusagen bei einem Virtuccino.